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Risiken Erkennen, Schwachstellen Beheben: Vulnerability Scans im Fokus

/ Kategorie: Detect & Response

In einer Ära, in der Cyberbedrohungen unaufhaltsam zunehmen und Datenschutzbestimmungen wie DSG, DSGVO und FINMA-Richtlinien strikter denn je sind, rückt die IT-Sicherheit ins Zentrum der unternehmerischen Agenda. Die rapide wachsende Abhängigkeit von Technologie mag Effizienzgewinne bringen, birgt jedoch gleichzeitig eine verstärkte Verwundbarkeit für Cyberangriffe. Inmitten dieses Spannungsfelds zwischen Fortschritt und Risiko wächst die Anzahl von Software-Schwachstellen rasant, die in IT-Umgebungen ernsthafte Gefahren darstellen können. Doch wie gelingt es, die unsichtbaren Einfallstore für Cyberangriffe – die Schwachstellen – zu entdecken und sie in Sicherheitsstärken zu transformieren? Hier betreten die Vulnerability Scans die Bühne. Diese kraftvollen Instrumente sind der Schlüssel zur Identifizierung und Behebung von Schwachstellen in unseren Systemen. In einer Zeit, in der proaktives Handeln unerlässlich ist, erweisen sich Vulnerability Scans als Schlüsselwerkzeuge, um Sicherheitslücken aufzudecken und präventiv zu handeln.

In der dynamischen Welt der Informationstechnologie werden ständig neue Software- und Hardwarelösungen entwickelt und eingesetzt. Leider bringt diese fortlaufende Entwicklung auch ein kontinuierliches Auftreten neuer Sicherheitslücken mit sich. Eine Studie des renommierten Ponemon Institute aus dem Jahr 2021 fand heraus, dass es durchschnittlich 197 Tage dauert, bis eine Schwachstelle in einem IT-System entdeckt wird. Weitere 69 Tage vergehen, bis ein Patch für diese Schwachstelle veröffentlicht wird. [1] IBM bestätigte diese Trends in seiner Untersuchung X-Force Threat Intelligence Index von 2021 und stellte klar, dass Unternehmen noch immer zu langsam reagieren, wenn es um die Entdeckung und Behebung von Schwachstellen geht. [2] Der Veracode Bericht „State of Software Security“ aus dem Jahr 2021 zeigt, dass nach eineinhalb Jahren nach der Entdeckung noch immer 27 Prozent der Schwachstellen offen sind. [3] Wie inside-it.ch [4] vor Kurzem berichtete, warnen auch internationale Cybersicherheitsbehörden, wie die amerikanische CISA, davor, Schwachstellen lange Zeit nicht zu beheben. Sie veröffentlichten eine Liste der am häufigsten ausgenutzten Schwachstellen und Gefährdungen des Jahres 2022. Mehr als die Hälfte der für 2022 aufgelisteten Schwachstellen waren bereits in der Liste für 2021 enthalten. Diese Fakten unterstreichen die Notwendigkeit effektiver Werkzeuge und Verfahren zur Identifizierung und Behebung von Schwachstellen. Eines dieser Werkzeuge ist der Vulnerability Scan, welcher sich als entscheidend für den Schutz von IT-Systemen erwiesen hat.

Was ist ein Vulnerability Scan?

Ein Vulnerability Scan ist mehr als nur ein einfacher Prozess zur Identifizierung von Sicherheitslücken. Es handelt sich um ein systematisches und durchdachtes Verfahren, das speziell darauf ausgerichtet ist, Sicherheitslücken in Computersystemen, Anwendungen und Netzwerkstrukturen aufzuspüren, zu klassifizieren und zu priorisieren. Vulnerability Scans nutzen eine Vielzahl von Tools und Techniken, um Schwachstellen zu identifizieren, zu bewerten und in ihrer Gefährlichkeit einzuschätzen. Dies ist ein entscheidender Schritt in der Sicherheitskette, da er einen Überblick über die aktuelle Sicherheitslage eines Systems oder Netzwerks gibt und die Weichen für die folgenden Schritte zur Behebung der gefundenen Schwachstellen stellt.

Darum sind Vulnerability Scans wichtig

Die Bedeutung von Vulnerability Scans kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie sind ein entscheidendes Instrument zur Wahrung der Integrität, Verfügbarkeit und Vertraulichkeit von IT-Systemen und Daten. Ohne Vulnerability Scans wäre es nahezu unmöglich, eine genaue Vorstellung davon zu haben, wo und wie ein System oder Netzwerk verwundbar sein könnte. Schwachstellen könnten unentdeckt bleiben, bis sie von Angreifern ausgenutzt werden. Dies könnte zu Datenverlust, Systemausfällen und einem erheblichen Verlust an Vertrauen führen.

Arten von Vulnerability Scans

Angesichts der enormen Bedeutung von Vulnerability Scans ist es wichtig, die unterschiedlichen Arten von Scans und ihre jeweiligen Schwerpunkte zu verstehen, um sicherzustellen, dass Ihre gesamte IT-Infrastruktur umfassend geschützt ist. Es gibt drei Haupttypen von Vulnerability Scans:

  • Netzwerk-basierte Scans
    Netzwerk-basierte Scans konzentrieren sich auf die Identifizierung von Schwachstellen in Netzwerken und Infrastrukturen. Sie sind entscheidend, um mögliche Einfallstore für Cyberangriffe zu erkennen.
  • Host-basierte Scans
    Host-basierte Scans hingegen konzentrieren sich auf Schwachstellen in spezifischen Systemen oder Geräten (Hosts), die zum Netzwerk gehören
  • Anwendungsscans
    Anwendungsscans sind spezialisiert auf die Identifizierung von Schwachstellen in Anwendungen und Software, die oft komplexe und spezifische Sicherheitsanforderungen haben.

Während verschiedene Arten von Vulnerability Scans eine umfassende Perspektive auf mögliche Schwachstellen bieten, ist auch die regelmässige Durchführungen dieser Scans von entscheidender Bedeutung.

Die Notwendigkeit regelmässiger Vulnerability Scans

In der dynamischen Landschaft der IT-Sicherheit entstehen ständig neue Schwachstellen. Gleichzeitig ändern und entwickeln sich IT-Umgebungen fortlaufend. Daher sind regelmässige Vulnerability Scans entscheidend, um ein aktuelles Bild der Sicherheitslage zu erhalten und potenzielle Risiken zu minimieren. Ohne regelmässige Scans könnten neue Schwachstellen unentdeckt bleiben, bis sie ausgenutzt werden, was zu erheblichen Schäden führen kann.

Was sind die Unterschiede zwischen Vulnerability Scans und Pentests?

Obwohl Vulnerability Scans und Penetrationstests (Pentests) beide darauf abzielen, Schwachstellen zu identifizieren, gibt es doch signifikante Unterschiede zwischen den beiden. Vulnerability Scans sind in erster Linie darauf ausgelegt, mögliche Schwachstellen zu identifizieren. Sie scannen systematisch Systeme und Netzwerke, um Anomalien und Sicherheitslücken zu entdecken. Pentests hingegen gehen einen Schritt weiter. Sie versuchen aktiv, identifizierte Schwachstellen auszunutzen, um die Auswirkungen eines möglichen Angriffs zu bewerten und zu verstehen. Die Unterschiede zwischen Vulnerability Scans und Pentests machen deutlich, dass sie jeweils unterschiedliche Aspekte der Schwachstellenbewältigung abdecken. Um den Prozess noch besser zu verstehen, lohnt ein Blick auf den Lebenszyklus einer Schwachstelle.

Der Lebenszyklus einer Schwachstelle

Der Lebenszyklus einer Schwachstelle ist ein fortlaufender Prozess, der mit der Entdeckung der Schwachstelle beginnt. Dies ist oft das Ergebnis eines Vulnerability Scans. Nach der Entdeckung folgt die Phase der Analyse und Priorisierung, in der die Schwachstelle in Bezug auf ihr Risiko und ihre potenziellen Auswirkungen bewertet wird. Anschliessend beginnt die Phase der Patch-Entwicklung und -Implementierung, in der Massnahmen ergriffen werden, um die Schwachstelle zu schliessen. Abschliessend wird das Patching überwacht, um sicherzustellen, dass die Massnahmen effektiv waren und die Schwachstelle vollständig geschlossen wurde.

Die kontinuierliche Bedrohung: Warum halbjährliche Scans und Pentests nicht ausreichen

Die IT-Sicherheitslandschaft ist ständig in Bewegung. Neue Schwachstellen werden fast täglich entdeckt, während IT-Umgebungen durch Updates, neue Implementierungen und Änderungen in der Netzwerkstruktur ständig verändert werden. Daher reichen semi-annuale Scans oder Pentests nicht aus, um einen angemessenen Schutz zu gewährleisten. Für eine fortlaufende und umfassende Sicherheit sind häufigere Scans notwendig.

Managed Vulnerability Scans

In dieser dynamischen IT-Sicherheitslandschaft ist es daher entscheidend, den Überblick zu behalten und kontinuierlich den Puls der Sicherheitslage zu überwachen. Ein Schlüssel dazu könnte ein Managed Vulnerability Scan sein. Ein Managed Vulnerability Scan ist ein Service, bei dem ein spezialisierter Dienstleister die Verantwortung für die Durchführung und Verwaltung von Vulnerability Scans übernimmt. Dieser Ansatz bietet viele Vorteile. Mit der Auslagerung dieser komplexen Aufgabe an Fachexperten kann sich das interne IT-Team auf andere Aspekte der IT-Sicherheit konzentrieren. Darüber hinaus ermöglichen Managed Scans eine regelmässige und methodische Prüfung der Sicherheitslage, die mit internen Ressourcen oft schwer zu erreichen ist. Die Ergebnisse dieser Scans werden analysiert, kategorisiert und in Berichten präsentiert, die für IT- und Managementteams leicht verständlich sind. Dies erleichtert es den Unternehmen, informierte Entscheidungen zu treffen und das Sicherheitsprofil zu stärken.

Die Synergie von Managed Vulnerability Scans und SOC Services: Mehr Sicherheit durch kontinuierliche Überwachung

Die Vorteile einer kombinierten Nutzung von Managed Vulnerability Scans und einem Security Operations Center (SOC) Service liegen in der Erweiterung der proaktiven Sicherheitsmechanismen, die ein Unternehmen schützen können. Diese Kombination bietet eine umfassende, 24/7 Sicherheitsüberwachung und ein schnelles Reagieren auf aufkommende Bedrohungen. Mit der kontinuierlichen Überwachung und Analyse von Sicherheitsereignissen, die ein SOC bietet, wird die durchschnittliche Zeit zwischen dem Auftreten einer Schwachstelle und ihrer Behebung erheblich verkürzt. Dies bedeutet, dass potenzielle Angriffe oft gestoppt werden können, bevor sie überhaupt Schaden anrichten. Darüber hinaus bieten SOC-Dienste ein höheres Mass an Anpassungsfähigkeit und Skalierbarkeit, was besonders in schnell wachsenden IT-Umgebungen von Vorteil ist.

Vulnerability Scans sind weit mehr als nur ein nettes Add-On in der IT-Sicherheitsstrategie eines Unternehmens. Sie sind ein unverzichtbares Werkzeug, das tief in die Strukturen eines IT-Systems eindringt, um Schwachstellen zu identifizieren, zu klassifizieren und zur Behebung zu priorisieren. Sie sind ein wertvoller erster Schritt, um das Risiko von Sicherheitsverletzungen zu minimieren und dazu beizutragen, die Datenintegrität und -verfügbarkeit zu gewährleisten. Durch die Kombination mit einem SOC-Service können Unternehmen den Wert dieser Scans noch weiter steigern und sich einen noch stärkeren Schutz vor den immer komplexer werdenden Cyber-Bedrohungen sichern.

Zusammen. Sicher.

Die Cyber-Bedrohung ist real, und Ihre Verteidigung sollte ebenso real und effektiv sein. Erfahren Sie, wie unsere Experten mit unseren Managed Vulnerability Scans und SOC-Diensten Ihnen helfen können, Ihre IT-Umgebung zu schützen und sich auf Ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Vertrauen Sie nicht darauf, dass Ihre aktuellen Massnahmen ausreichen - lassen Sie uns gemeinsam Ihre IT-Sicherheit auf die nächste Stufe heben. Kontaktieren Sie uns heute noch für ein Beratungsgespräch und erfahren Sie mehr über unser breites Spektrum an Sicherheitslösungen.

 


[1] Ponemon Institute. (2021). Cost of a Data Breach Report.

[2] IBM. (2021). X-Force Threat Intelligence Index.

[3]cdn.comparitech.com/wp-content/uploads/2021/01/veracode-MTTR-by-flaw-type-2021.jpg.webp

[4]www.inside-it.ch/log4shell-und-fortiproxy-werden-weiterhin-fleissig-ausgenutzt-20230807

 

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